Unser Antrag zur Erinnerung an die Familie Lösermann

Veröffentlicht am 04.01.2019 in Allgemein

Jede Gedenkveranstaltung für die Opfer von Flucht und Vertreibung in Einhausen ruft auch die Erinnerung an Isidor Lösermann und sein Schicksal wach. Es wird daran erinnert, dass er und seine Familie Einhäuser Juden waren, die im Zuge der Nazipogrome Hab und Gut und Heimat verloren haben.

Diese Erinnerung wachzuhalten ist wichtig und richtig. Es muss für immer klar sein, dass Gewalt, Diskriminierung und Vertreibung von Minderheiten in unserer Gesellschaft keinen Platz haben. Am Ende ist es die Erinnerung, die Wiederholung wirksam verhindern kann.

Darüber darf es in Deutschland, auch 80 Jahre nach den Verbrechen der NS-Zeit, keine zwei Meinungen geben.

Die Benennung des Weschnitzufers ab dem Ort, an dem das Haus von Isidor Lösermann bis zu seiner Zerstörung vor jetzt genau 80 Jahren stand und eine Hinweistafel mit den wichtigsten Fakten dazu - das ist nach unserer Überzeugung ein starkes und deutliches Zeichen dafür, dass wir das in Einhausen genauso sehen.

Als Geste der Entschuldigung ggü. Friedrich Lösermann ist dieser Schritt eigentlich auch schon lange überfällig. Als Mahnung vor gesellschaftlichen Entwicklungen, die heute wieder, wie vor 80 Jahren, Menschen wegen ihrer Religion ausgrenzen oder vertreiben wollen, kommt er gerade jetzt zur rechten Zeit.

Wir sollten das jetzt in die Wege leiten und bitten die Gemeindevertretung um Zustimmung für unseren Antrag.